200 Jahre Anton Bruckner und 50 Jahre Domorgel - Werke von J. Jongen und A. Bruckner

200 Jahre Anton Bruckner und 50 Jahre Domorgel - Werke von J. Jongen und A. Bruckner

Zum 200. Geburtstag von Anton Bruckner setzt das Philharmonische Orchester der Stadt Trier seineReihe mit Bruckner-Sinfonien mit der 3. Sinfonie in ihrer 3. Fassung fort.Im Zuge umfangreicher Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten im Dombegannen 1970 auch die Planungen für eine neue Domorgel. Nach einemIdeenwettwerb fiel die Wahl auf die renommierte Bonner OrgelbaufirmaKlais zur Konzeption einer sogenannten „Schwalbennestorgel“. Bei nichtweniger als 30 Tonnen Gewicht, einer Höhe von 16 Metern und 8 MeternBreite schmückt dieses in der Tradition des Barocks verzierte Instrumentnun seit 1974 Deutschlands älteste Bischofskirche. 67 klingende Registerund 5602 Orgelpfeifen sorgen dafür, dass Orgelmusik aller Stilepocheninterpretiert werden kann. Zum 50-jährigen Orgeljubiläum erklingt alsKooperationskonzert mit dem Philharmonischen Orchester der Stadt Trierdie Symphonie concertante op. 81 des belgischen Komponisten JosephJongen. Das Werk wurde 1926 vom Kaufhausbesitzer Rodman Wanamakerin Philadelphia in Auftrag gegeben und war ursprünglich für die Eröffnungder Restaurierung der großen Wanamaker-Orgel bestimmt, einemriesigen Instrument, das für Wanamakers Kaufhaus gebaut wurde.Tatsächlich erklang dieses großformatige Werk dann aber erstmals 1935in der berühmten New Yorker Carnegie Hall und gilt heute als eines dergrößten Werke für Orgel und Orchester des 20. Jahrhunderts. JongensFreund, der berühmte belgische Geiger Eugène Ysaÿe, bemerkte, dass dasWerk streng genommen eine Komposition für zwei Orchester sei: „DieRolle, die man der Königin der Instrumente und ihren reichhaltigenRessourcen zuweist ... ist eindeutig die eines zweiten Orchesters, das daserste bereichert.“ Ergänzt wird das Konzert um eine „Messe ohne Text“.So bezeichnete man nicht selten Anton Bruckners klanggewaltige, großformatigeSinfonien. In seiner dritten Sinfonie verwirklichte Brucknerein neuartiges Konzept: er verarbeitete musikalische Motive nicht linear,sondern setzt sie blockartig nebeneinander.