Das Römermuseum Güglingen ist lebendige Vergangenheit: Auf weiten Strecken bilden begehbare 1:1-Rekonstruktionen die Umgebung für die Präsentation der Objekte. Eine 3-D-Animation nimmt den Betrachter mit auf einen virtuellen Flug über das römische Zabertal und mehrere Modelle bereichern die Dauerausstellung.
Sei es ein römischer Keller, ein geheimnisvolles Mithras-Heiligtum oder ein Streifenhaus, das man von der belebten Hauptstraße bis zum Hinterhof durchschreiten kann - sie alle machen den Besuch zu einem anschaulichen und hautnahen Erlebnis. Zahlreiche Klanginstallationen versetzen hier den Besucher mitten in das Leben vor 1800 Jahren hinein.
Anfassen ausdrücklich erlaubt
Jeder Besucher kann sich im Römermuseum auf seine ganz eigene und individuelle Entdeckungsreise begeben - hinter vielen Klappen und Schubladen verbirgt sich etwas Spannendes und Interessantes.
Verschiedene Mit-Mach-Elemente laden den Besucher ebenfalls ein, selbst Hand anzulegen: So kann man beispielsweise eine Balkenwaage ausprobieren, das Spinnen mit der Handspindel versuchen oder sich seine eigene römische Gottheit basteln.
Führungen im Römermuseum Güglingen
Die rund 2.000 Exponate im Römermuseum lassen sich besonders anschaulich und unterhaltsam im Rahmen einer Führung erkunden:
- Jeden 1. Sonntag im Monat öffentliche Führung - Start 15 Uhr
- Jeden 3. Sonntag im Monat Familienführung - Start 15 Uhr
- weitere Themenführungen zu den jeweiligen Sonderausstellung
Die Ausstellung im Römermuseum Güglingen
Insgesamt beherbergt das Römermuseum Güglingen rund 2000 Exponate auf drei Stockwerken mit einer Gesamtfläche von rund 300 Quadratmetern. Mit seinen zahlreichen Ausstellungskomplexen beleuchtet es vielfältige Bereiche der römischen Kultur.
Zahlreiche Funde und Befunde kamen bei den Grabungen im römischen Güglingen zutage – Spektakuläres und Einzigartiges stets auch neben Alltäglicherem. Die üppigen Funde illustrieren nahezu alle Lebensbereiche vom täglichen Leben und Arbeiten bis hin zur Götterwelt: Sie ist besonders reich belegt - vor allem durch äußerst qualitätvolle Steindenkmäler, die u.a. zeigen, wie stark die Bedeutung ursprünglich keltischer Gottheiten in der Siedlung war. Eine Besonderheit stellen die Zeugnisse des Mithraskultes dar, der in Güglingen mit zwei Heiligtümern vertreten war, die vielfältige Kultgerätschaften in sich bargen.
Doch auch das Zabergäu als römische Fundlandschaft wird reich illustriert: Es zählt zu den am dichtesten besiedelten Landschaften Baden-Württembergs in römischer Zeit und kann daher mit verschiedenen Highlights aufwarten.
Regelmäßige Sonderausstellungen
Wechselnde Sonderausstellungen greifen im Römermuseum Themen mit Bezug zur Römerzeit, der Archäologie und der Geschichte der Region auf.
Archäologische Freilichtanlage "Römisches Güglingen"
Der originale Fundplatz des römischen Güglingen befindet sich südlich der Zaber im heutigen Industriegebiet "Ochsenwiesen/Steinäcker". Hier ist in den vergangenen Jahren eine Archäologische Freilichtanlage entstanden, die eine sinnvolle Ergänzung zur Dauerausstellung im Römermuseum darstellt.
Das römische Güglingen ist bislang der einzige Ort in Baden-Württemberg, der gleich über zwei ausgegrabene Heiligtümer des Mithras-Kultes verfügt. Beide sind in der Freilichtanlage zu sehen - das eine als Kenntlichmachung des Grundrisses und das andere als teilweise Rekonstruktion, die die Fachwerkkonstruktion des Gebäudes aufzeigt sowie Gelegenheit bietet, die Liegeflächen auszuprobieren, auf denen die Anhänger des Geheimkultes während der Kultzeremonien Platz nahmen. Verbunden sind beide Heiligtümer über einen "Sieben-Stationen-Weg", der den Besucher schrittweise in die unterschiedlichen Weihegrade der Mithras-Religion einführt.
Zwei Streifenhausgrundrisse und angedeutete Wegenetze verdeutlichen zudem die Ausrichtung der Siedlung im Gelände. Auf dem Grundstück eines der Häuser konnte ein Brunnen konserviert und teilweise rekonstruiert werden - mit einer Tiefe von über 8 Metern zählt er zu den tiefsten in der Siedlung und führt noch bis auf den heutigen Tag Wasser. Seit 2017 wird die Freilichtanlage durch eine 56,5 Meter lange und 5 Meter hohe Panoramawand ergänzt - sie zeigt einen Blick in die Zeit vor 1800 Jahren und ist das größte archäologische Outdoor-Panorama Deutschlands.
Die Anlage ist ganzjährig frei zugänglich und von der Emil-Weber-Straße aus fußläufig zu erreichen.