Das private Elektro-Museum in Roigheim wurde 1992 im Zusammenhang mit dem Firmenjubiläum des örtlichen Elektrogeschäfts eröffnet. Untergebracht ist es in einem aus dem 18. Jahrhundert stammenden alten Gebäude, in dem sich früher eine Wagnerei befand.
In einer Abteilung des Elektro-Museums werden Werkzeuge und umfangreiche Installationsmaterialien gezeigt, die im Elektro-Handwerk früher verwendet wurden. Zu sehen sind außerdem Motoren, elektrische Küchen- und Haushaltsgeräte, Lampen, eine umfangreiche Radio- und Volksempfänger-Sammlung, Grammophone sowie Militär-Funkgeräte. Insgesamt veranschaulichen rund 1000 Exponate die Entstehung und Entwicklung des Stroms, des Funkwesens und des Freileitungsbaus.
Elektrisierende Raritäten
Es war ein langer Weg von der ersten Idee bis zur Verwirklichung: 1982 hatte Elektromeister Horst Müller zum 50-jährigen Bestehen des Elektrogeschäfts Müller in Roigheim ein Schaufenster mit aktuellen Geräten, das zweite aber mit den 50 Jahre alten Vorläufern dekoriert. Dann war nicht zu übersehen, dass die historischen Geräte viel mehr Beachtung fanden als die neuen.
Erst 1992 konnte die Idee, ein ganzes Haus mit den Museumsstücken zu füllen, verwirklicht werden – mit der alten Wagnerei im Ortskern von Roigheim fand sich ein geeignetes Zuhause für heute 1000 Ausstellungstücke, von alten Lampen über Radiogeräte bis hin zu Großgeräten wie Bügel- und Waschmaschinen. Manches ist längst vergessen und aus heutiger Sicht geradezu exotisch: der Viehputzstaubsauger zum Bürsten der Kühe, das schwertförmige Krawatten-Bügelgerät oder der „Schallwäscher“ von 1951, der in den Waschbottich gehängt wurde, mit einer schwingenden Membran, die Wasser und Wäsche in Bewegung setzen und so für die gehörige Reinigung sorgen sollte.
Übrigens: Die Rhein-Neckar-Zeitung weist in Ihrem Artikel vom 31.8.2007 zum 15-jährigen Bestehen des Museums darauf hin, dass nicht einmal das Deutsche Museum in München über eine so umfangreiche Sammlung von historischen elektrischen Geräten verfüge. Also warum erst nach München reisen, zumal Horst Müller, gefragt, was ihm denn noch fehle, ohne Zögern antworten kann: „Nichts, ich habe alles“...