Zur Geschichte der Sandbauern
Seit dem 1. Jahrhundert nach Christus war im Stromberg die Steinhauerei bekannt. Durch den Dreißigjährigen Krieg wurde Sternenfels verwüstet und die Steinhauerei kam zum Erliegen. Erst ab 1700 blühte die Steinhauerei wieder auf und mit ihr entwickelte sich das Mahlen von Reststeinen zu Fegesand. Das gesteigerte Reinlichkeitsbedürfnis ließ ab 1740 zahlreiche Sandmühlen entstehen. In der Mitte des 19. Jahrhunderts existierten ca. 35 Sandmühlen. Allein nach Stuttgart wurden in dieser Zeit jährlich 3 Mill. Liter Fegesand geliefert.
Trotzdem waren die Sandbauern nie wohlhabend. Und als das Gewerbe durch zunehmend geänderte Haushaltsmaterialien (statt Ton- und Holzgeschirr Porzellan, statt Nadelholzböden Hartholzparkett und Linoleum) allmählich an Bedeutung verlor, waren die Sandbauern bettelarm. Den endgültigen Todesstoß fügten die Materialverknappung und die Entwicklung der chemischen Putzindustrie zu. 1935 schloss die letzte Sandmühle.