Siebenbürgisches Museum im Schloss Horneck

Siebenbürgisches Museum im Schloss Horneck

Schloss Horneck, einst im Besitz des Deutschen Ordens, ist nach Heidelberg das größte der Neckarschlösser. Die Aussichtsterrasse bietet einen herrlichen Blick auf das Neckartal und auf die zu einem großen Teil noch erhaltene Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert.

Das Siebenbürgische Museum Gundelsheim führt seine Besucher in die Kultur und Geschichte der im Karpatenbogen gelegenen historischen Region Siebenbürgen, das sagenumwobene Transilvanien ein. Als Landesmuseum für Siebenbürgen zeigt es eine breite Auswahl kunst- und kulturgeschichtlicher Ausstellungsobjekte, darunter Volkstrachten, Erzeugnisse der Goldschmiede- und Zinngießerkunst, Keramiken und Objekte der Alltagskultur. Das Museum besitzt außerdem eine umfangreiche Kunstsammlung.

Ausstellung & Museumssammlung 

Mit mehr als 20.000 Objekten beherbergt das Museum die bedeutendste Sammlung zur Kunst- und Kulturgeschichte Siebenbürgens außerhalb Rumäniens. Eine Auswahl des umfangreichen Bestands ist in der Dauerausstellung im Erdgeschoss zu besichtigen.

Darin erschließen sieben Themenbereiche exemplarisch die wechselvolle Geschichte und die facettenreiche Kultur der multiethnisch und multireligiös geprägten Region vom Mittelalter bis in die Gegenwart.

Im Obergeschoss des Museums finden mehrmals im Jahr Sonderausstellungen statt. Hier befinden sich außerdem ein Schaudepot zur Glassammlung sowie eine Studiensammlung zu siebenbürgischen Textilien, Keramiken und zur bedeutenden Gold- und Silberschmiedekunst der Region.

In seinen Ursprüngen geht das Siebenbürgische Museum auf ehrenamtliche Initiativen zur Erhaltung siebenbürgischen Kulturguts zurück. 1991 wurde es in ein professionell geführtes Museum umgewandelt und erhielt den Status eines Landesmuseums.

Gemäldegalerie

Das Siebenbürgische Museum besitzt derzeit rund 400 Gemälde vom frühen 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Eine repräsentative Auswahl von über 90 Werken aus dieser umfangreichen Sammlung kann in der Gemäldegalerie des Museums besichtigt werden.

Im ersten Ausstellungsbereich zur Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts wird besonders deutlich, dass Gemälde nicht nur Ausdruck künstlerischer Kreativität, sondern immer auch Spiegel ihrer Entstehungszeit sind. Die Porträts aus der siebenbürgisch-sächsischen Oberschicht sind beispielhaft für die sozialgeschichtliche Entwicklung im Spannungsfeld zwischen der konservativen Behauptung alter, freistädtischer Standesrechte und der Orientierung an neuen Moden, Sitten und Ideen des Wiener Hofs.

Der zweite Ausstellungsbereich widmet sich der Klassischen Moderne in Siebenbürgen. Die Künstlerinnen und Künstler der Generation um 1900 brachen aus der bürgerlichen Enge ihrer Heimatstädte aus. Expressiv und abstrakt befreiten sich in gleichem Maße Farbe und Form in ihrer Kunst. Voller Wissensdurst und Tatendrang sogen sie die revolutionären künstlerischen Strömungen ihrer Zeit in München, Berlin oder Paris auf und gelangten zu ganz eigenen Interpretationen und Experimenten.

Der dritte Ausstellungsbereich beginnt mit der NS-Zeit als Zäsur und Ausgangspunkt für die historischen Entwicklungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart.

Die in Deutschland entstandenen Werke erzählen vielfach vom Verlassen der Heimat ebenso wie vom Neuanfang in der Fremde, von Verlust und neu gewonnener Freiheit. Mit den Möglichkeiten der künstlerischen Freiheit in der Bundesrepublik weitete sich aber auch das Themenspektrum der Werke. Reminiszenzen an Siebenbürgen sind jedoch weiterhin gegenwärtig.

Neben der Dauerausstellung in der Galerie finden mehrmals im Jahr Sonderausstellungen im Siebenbürgischen Museum statt, die sich vielfach auch der Bildenden Kunst widmen.

Schloss Horneck

Das Schloss Horneck beherbergt außerdem das Siebenbürgen-Institut an der Universität Heidelberg mit seiner in Deutschland einzigartigen öffentlichen Forschungsbibliothek zu Siebenbürgen sowie das Schlosshotel Horneck