Der Tabakanbau hat in Hockenheim Tradition. In der Blütezeit gab es 28 Tabakfabriken in Hockenheim - heute gibt es keine mehr, die letzte Fabrik wurde in den 1970er Jahren geschlossen.
Das Museum wurde 1984 eröffnet und informiert seitdem über die Historie des Tabaks und seiner Verarbeitung. Es will aber auch soziale Aspekte aufzeigen und Erinnerungen wecken an die "gute alte Zeit". So sind neben Arbeitstischen, Formen, Pressen, Waagen und sonstigen Geräten einer alten Zigarrenfabrik auch Pfeifen und Raucherzubehör nebst vielen Fotos zu sehen.
Tabak-Anbau und -Verarbeitung verhalfen der Gemeinde in der Vergangenheit zu Ansehen und Brot. Schon 1860 wurde die erste Zigarrenfabrik gegründet, der bis zur Jahrhundertwende 18 weitere mit 1298 Beschäftigten folgten. In den "Goldenen Zwanziger Jahren" arbeiteten weit über 2000 Hockenheimer - darunter viele Frauen - in 28 Zigarrenfabriken, zu denen noch zahlreiche Kleinbetriebe mit statistisch nicht erfassten Heimarbeiterinnen kamen. Heute gibt es hier keine Zigarrenfabrik mehr, und auch der Tabakanbau ging stark zurück. Geblieben ist aber die Verbundenheit der Bevölkerung mit dem Tabak und seiner Verarbeitung. Dies war die Veranlassung, in einem Museum die Tradition der Tabakanbauer und der Zigarrenhersteller neu aufleben zu lassen.