Das Kloster St. Blasien hat seine Wurzeln im frühen 7. Jahrhundert und wurde „Cella Alba“ (Albzell) genannt. Als später ab dem 9. Jahrhundert die Magyaren – eine Sprachgruppe der Habsbuger Monarchie - immer wieder plündernd in das alemannische Herzogtum eindrangen, beschloss das ca. 50 km entfernte Kloster Rheinau, ihren Klosterschatz in der im Urwald entlegenen Cella Alba zu verstecken. Unter diesem Klosterschatz befanden sich u.a. auch die Gebeine des Heiligen Blasius von Sebaste (gestorben 316 n. Chr.). Diese Reliquien blieben bis heute dort, wodurch sich der Name St. Blasien für das Kloster und die Stadt ergab.
Das Kloster wuchs schnell und begann rundum den Wald urbar zu machen und Siedler anzulocken. Aber wer kam freiwillig in den dunklen und abgelegenen Urwald? Man brauchte etwas, um die Siedler anzulocken. Das Kloster St. Blasien wandte sich geschickt an jüngere Arme und Besitzlose aus dem Rheintal und den nahen Städten. Es bot ihnen einige Freiheiten und die Aussicht an, dass sie alles, was sie dem Wald an Ackerboden abrangen, als Eigentum behalten und bewirtschaften durften. Der Plan war erfolgreich und der einstige Urwald verwandelte sich zunehmend in eine Kulturlandschaft. Durch die damals erworbenen Freiheitsrechte entwickelte sich bei den Menschen ein besonderer Freiheitssinn, der in der Geschichte zu viel Streit und Freiheitskampf führte.
Doch das Leben der Rodungsbauern war sehr hart. Mit einfachsten Werkzeugen und großem Kraftaufwand ging es lange um genug Ackerflächen zu erschließen um den Lebensunterhalt bestreiten zu können. Es dauerte mehrere Generationen, bis aus dem Urwald ein brauchbares Acker- und Weideland entstand.
Die Klöster waren damals die wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Zentren des Mittelalters. Um den einfachen Bauern eine effektiviere Landwirtschaft beizubringen, wurden sogenannte Bruderhöfe gegründet, die von Klosterbrüdern betrieben wurden. In Höchenschwand gab es im 13. Jahrhundert nachweislich drei solche Bruderhöfe. Im Laufe der Zeit wurden aus dieses Bruderhöfen Lehen, die an Bauern verpachtet wurden. Zu den alten Bruderhöfen kamen weitere Höfe dazu und aus einzelnen Häusern wurden schließlich Dörfer. So entstanden die meisten Orte in den Höhenlagen des Schwarzwaldes und auf dem Höchenschwander Berg.