Palais Vischer

Palais Vischer

Das stattliche Gebäude, in dem sich heute das Museum der Stadt befindet, wurde 1787 – 1791 vom Chef der Floß- und Holzhandels-Compagnie Johann Martin Vischer nach Plänen des Stuttgarter Herzoglichen Oberbaudirektors Reinhard Fischer errichtet. Einige Innenräume sind in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten und geben Einblick in die gehobene Wohnkultur der damaligen Zeit. Das Museum zeigt in 18 Räumen Sehenswertes zur Stadtgeschichte, informiert über besondere Ereignisse und stellt bedeutende Personen vor. Themen sind u. a.: die Calwer Compagnie als bedeutender Wirtschaftsfaktor in Württemberg, Leben und Werk der weltberühmten Apothekerfamilie Gärtner, der Calwer Ulrich Rülein und sein wichtigstes Buch zum Bergbau und die bäuerliche Welt des Calwer Waldes.

Bedeutung für den Literarischen Spaziergang:

Erbaut 1787 bis 1791 durch den Herzoglichen Hofbaudirektor R.F.H. Fischer für Johann Martin Vischer (1751 – 1801), den Chef der im 18. Jahrhundert mächtigen und reichen Calwer Floß- und Holzhandelskompanie. Geburtshaus von Emilie Vischer (1799 –1881), der späteren Frau des Dichters Ludwig Uhland (1787 – 1862). Heut e Museum der Stadt Calw.

Bedeutung für den Rundgang "Leben mit Wasser":

Calw war im 17. und 18. Jahrhundert, durch die erfolgreiche Tätigkeit der Calwer Zeughandlungs-Compagnie (Zeuge = Tuche, Wollstoffe), die reichste Industriestadt von Württemberg. Ein Teil des Reichtums erwirtschaftete auch der Holzhandel, ein Privileg übertragen von den Fürsten (siehe auch Station 3). Die Familie Vischer war federführend für dieses Geschäft. Johann Martin Vischer konnte es sich leisten, 1787 drei Häuser in der Bischofstraße aufzukaufen, abreißen zu lassen und an ihrer Stelle dieses Palais im Louis Seize-Stil mit Nebengebäuden erstellen zu lassen (Versicherungswert: 20.000 Gulden).