Das Heimatmuseum Obrigheim gibt es seit Oktober 2005. Eigentümer des Gebäudes in der Hauptstraße 55 (in der Nähe der Abfahrt Obrigheim-West) ist die Gemeinde Obrigheim, die im Jahre 2003 das zweigeschossige Fachwerkhaus „Dorn“ in der Hauptstraße 55 mit daneben stehendem Schuppen von der letzten Besitzerin Else Dorn erbte.
Ihr Vermächtnis verpflichtete die Gemeinde, ein Heimatmuseum einzurichten. Die Gemeinde ließ zunächst die auf dem Grundstück stehenden abgängigen Bäume fällen, die Dächer sanieren und das Holz- und Mauerwerk streichen.
Der 1997 gegründete Heimatverein Obrigheim übernahm die Aufgabe, den dringend sanierungsbedürftigen Innenbereich des Wohngebäudes aus dem Jahr 1910 samt Nebengebäude zu restaurieren, den Hof neu zu gestalten und ein Heimatmuseum einzurichten.
Um die Räume und das Treppenhaus des 100 Jahre alten Hauses weitestgehend in den Originalzustand zu bringen und die bürgerliche Wohnkultur von 1910/1920 zu präsentieren, ließ der Heimatverein zunächst von einem Restaurator eine Befundung durchführen. In mehr als 3500 ehrenamtlich mit großer Sorgfalt geleisteten Arbeitsstunden war das gesteckte Ziel in zweieinhalb Jahren erreicht. Am 25. Oktober 2005 wurde das Heimatmuseum eröffnet.
Neben der wiederhergestellten 3-Zimmerwohnung im Erdgeschoss werden das Keller- und Obergeschoss sowie das Nebengebäude als Ausstellungsräume genutzt. 2 Räume im Obergeschoss werden für Wechselausstellungen genutzt.
Dauerausstellungen sind das „KWO-Zimmer“, das an die Geschichte des 2005 aus politischen Gründen stillgelegten Kernkraftwerks erinnert und neuerdings mit einem Video mit dem Abbau der Kernkraftwerks vertraut macht; der andere Raum befasst sich mit dem Kalkabbau in Obrigheim durch die Firma HeidelbergCement sowie der ehem. Dörflinger’schen Federnfabrik.
2007 wurde im Nebengebäude die Ausstellung „Die Landwirtschaft bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts“ eingerichtet. In den Jahren 2008 und 2012 kam die Ausstellung alter Handwerksberufe hinzu: eine Schumacherei, eine Wagnerei und eine Küferei.