Kulturwanderweg Jagst - 8. Etappe Mulfingen-Heimhausen bis Langenburg

Kulturwanderweg Jagst - 8. Etappe Mulfingen-Heimhausen bis Langenburg

Zurück zu den Spuren der Staufer gehen Sie bei dieser achten Etappe des Kulturwanderweges an der Jagst.

Die Familie von Hohenlohe - das "Seelchen" und ein demokritischer Denker

Die Herren von Hohenlohe, später Reichsgrafen und Reichsfürsten, erscheinen in den Geschichtsbüchern schon zur Stauferzeit. Verwandt waren und sind sie bis heute mit vielen europäischen Monarchien. Zum Beispiel mit der Briten- Königin Victoria; Queen Elisabeth stattete 1965 beim Deut schland- Besuch auch ihrer Verwandtschaft im kleinen Langenburg einen Besuch ab. Das Schloss auf dem „Langenberg“ ist ein echtes Herrscherhaus und bestimmt auch architektonisch Stadt und Landschaft. Wenn die Familienfahne weht, ist der Fürst von Hohenlohe-Langenburg im Hause. 1576 wurde das Schloss der Grafen von Hohenlohe aus dem 15. Jahrhundert im Renaissance-Stil umgebaut. Doch ver mutlich hatte man schon im 13. Jahrhundert mit dem Ausbau einer Burg begonnen. Mächtige Rundtürme flankieren den hellen, rechteckigen Bau – im Westen die Bastei „Lindenstamm“, im Nordosten dermächtige Hexen- und Bettenturm.Gehen Sie durch den barocken Innenhof und spazieren Sie durch die Laubengänge – die gartenkünstlerische Anordnung atmet große Kultur. Von hier haben Sie eine traumhafte Aussicht auf das Jagsttal.
Das Schloss ist Gastgeber der Konzerte zum jährlichen „Hohenloher Kultursommer“. Und der Wanderweg an der Jagst erfährt hier einen weiteren Höhepunkt und bestätigt seinen kulturellen Anspruch. Das Schlossmuseum lässt einen Blick in die Geschichte Hohenlohes zu und zeigt u.a. Waffen und Porzellan. Im Deutschen Automuseum treffen sich Mittelalter und Moderne: Hier können Sie im historischen Marstall des Schlosses 80 fahrtüchtige Benzinkutschen aus der Zeit von 1893 bis 1939 bestaunen. Schauen Sie sich unbedingt die Kult-Rede des Altbürgermeisters Gronbach in bewegten Bildern an.
Doch auch die Bürger Langenburgs haben von sich reden gemacht: Carl Julius Weber ist hier geboren (1767-1832). Der Philosoph gilt ls Demokrit Hohenlohes – und seine „Reise durch das Königreich Württemberg“ wurde ein Bestseller. Wer den Roman „Die Heilige und ihr Narr“ gelesen (oder den Film gesehen) hat, wird unschwer „Thor stein“ als Schloss Morstein und „Brauneck“ als Schloss Langenburg identifiziert haben. Die Autorin Agnes Günther (1863- 1911) lebte als Frau des Dekans lange Jahre in Langenburg. Das „Seelchen“ im Roman ist Agnes Günther im Leben.