Der Ausgangspunkt dieser Tour befindet sich an der Informationstafel in der Hauptstraße, unweit der bekannten Wallfahrtskirche St. Georg. Das ursprünglich kleine Kirchlein wurde 1728 zur prachtvollen Basilika ausgebaut. Von der Basilika aus verläuft die Route kurzweilig auf der Hauptstraße durch die Stadtmitte und biegt am Gasthaus "Zum Riesen" nach links in die Seestraße ab. Wir überqueren die Bundesstraße auf der Fußgängerbrücke und begeben uns in nördlicher Richtung auf der Hebelstraße in das Industriegebiet.
Bald treffen wir dort auf die ehemalige Hofgerichtsstätte und den
alten Walldürner Galgen (1). Neben den Hinrichtungen diente die
Konstruktion zur Abschreckung der Bevölkerung, auch wenn bis 1817 noch
Todesurteile vollstreckt wurden. Ein kurzes Stück hinter dem Galgen
verläuft der Weg nach links in den dichten Laubwald hinein. Die
schnurgerade Streckenführung im nun folgenden Abschnitt kommt nicht von
ungefähr, schließlich verlief exakt hier der obergermanische Limes. Der
Grenzwall sicherte das Römische Reich nach Norden und diente als
Zollstation für den Verkehr mit der germanischen Welt. Dieser Abschnitt
des Limes war mit befestigten Wachtürmen in regelmäßigen Abständen
versehen. So war eine schnelle Kommunikation der Wachmannschaften
untereinander möglich. Informationstafeln am Wegesrand erklären
ausführlich die römischen Überreste und liefern Wissenswertes zum Leben
an der Grenze(2).
Nach dem Überqueren einer Landstraße folgt eine kleinere Forststraße,
in die wir nun links einbiegen, ehe wir uns an die Markierung mit dem
römischen Wachtturm halten. Im Folgenden passieren wir erneut einen
Forstweg und wandern in nordwestlicher Richtung leicht bergab. Kurz vor
einem Forststand biegt der Weg sehr scharf nach rechts ein und wir
laufen am Hang des Neusasser Berges nach Gerolzahn (3). Der Name des
Dorfes leitet sich wahrscheinlich vom Hain des Gerolds ab, aus dem
allmählich der Ort mit der malerischen Kapelle „Mariä Opfer“ hervorging.
Wir verlassen Gerolzahn nun in Richtung des benachbarten Kummershof
nach Nordwesten und wählen schließlich an der Gabelung die linke
Abzweigung. Kurz hinter dem Gehöft führt ein Weg sanft bergan durch den
Licht durchfluteten Wald, an einer Obstwiese vorbei und im Anschluss
wieder abwärts in das idyllisch gelegene Gottersdorf. Der Weg verläuft
durch die Senke und passiert den Klosterweiher (4). Das künstliche
Gewässer wurde bereits im 14. Jahrhundert angelegt und ergänzte den
Speiseplan des Klosters Amorbach um wertvollen, jodhaltigen Fisch. Nach
der Enteignung vieler Klostergüter während der Säkularisierung ging der
Teich in den Besitz des Fürsten von Leiningen über, der ihn 1986 an die
Gemeinde verkaufte. Heute fügt sich der See malerisch in das kleine Dorf
ein und lädt mit seinen Uferbänken zum Verweilen ein. Folgt man dem See
kommt man direkt in das Freilandmuseum, das einen guten Einblick in die
regionale Bau-, Lebens- und Kulturgeschichte bietet.
Von Gottersdorf führt uns die Route nun erst steil, dann sanfter
bergan zwischen weiten Feldern hindurch nach Reinhardsachsen. Wir
durchqueren das Dorf auf der Hauptstraße und wählen den ausgeschilderten
Fußweg nach Neusaß, der vor der letzten linksseitigen Brücke im Ort
nach rechts und am Kaltenbach entlang verläuft. Hinter dem jetzt
folgenden Waldstück erreichen wir Neusaß, biegen an der Haupstraße nach
links in die Gerolzahner Straße ab, die wir am Ortsausgang verlassen,
ehe wir nach halbrechts in den Weg „Ziegelhütte“ abbiegen. Die
Wegstrecke verläuft anschließend wieder in den Wald hinein und folgt
noch ein kleines Stück dem Weg der mit dem römischen Wachtturm markiert
ist nach Süden. Dort trifft der Rundweg wieder auf die anfängliche
Strecke, der wir zurück nach Walldürn folgen.
Museumsdorf und Römerwall