Der Spazierwanderweg „Mössinger Leisawegle“ ist in beide Richtungen beschildert und begehbar. Er verläuft überwiegend auf geschotterten oder naturbelassenen Wegen. Geeignetes Schuhwerk wird empfohlen.
Da ohne heftige Steigungen und nicht allzu lang, ist das Leisawegle auch für Untrainierte, Familien mit kleineren Kindern oder Ältere gut zu gehen. Der Spazierwanderweg ist aufgrund seiner Wegstruktur jedoch nicht für Rollatoren, Rollstühle, Kinderwagen oder Gehbehinderte geeignet.
Wer am Wanderparkplatz Linden startet (der Name bezieht sich auf ein dortigen Hain mit prächtigen Sommer- und Winterlinden) und den Weg entgegen der Uhrzeigerrichtung macht, folgt zunächst dem breiten Forstweg leicht bergan in den Buchen-Mischwald.
Schon nach etwa 250 Metern im Wald trennt sich die Route des Leisawegle vom bis hierin parallel verlaufenden Dreifürstensteig und schwenkt nach Osten ab.
Bald bietet sich am Waldrand eine prächtige Aussicht auf das Öschenbach- und Steinlachtal, aber auch den Firstberg. Eine erste Bank lädt zum Genießen der Landschaft ein.
Bevor der Weg über eine Viehweide abwärts führt, gilt es ein Drehkreuz zu passieren. Ein Tafel daneben gibt Verhaltenstipps für den Fall, dass auf der Wiese die Limousin-Rinder des nahen Biolandhofs Möck weiden. Das ist in der Regel von etwa Mai - September der Fall. Die Rinder leben in dieser Zeit im Familienverband auf der großflächigen Weide. Sie sind sehr friedlich und beäugen Wanderer allenfalls. Man sollte die Tiere jedoch nicht streicheln und Hunde anleinen.
Nach kurzer Strecke über einen Wiesen- und Schotterweg passiert man im Weiler Ziegelhütte das direkt am Weg liegende NABU-Vogelschutzzentrum. Es ist etwas Besonderes. Hier werden verletzte Vögel gepflegt, Besucher beraten, beschlagnahmte Vögel aufgenommen, man betreibt Forschung für den Vogelschutz und Umweltbildung.
Nun folgen wir ein kurzes Stück der geteerten und wenig befahrenen Verbindungsstraße Richtung Westen, bevor das Leisawegle gegenüber dem Lindenhof in nördlicher Richtung auf einen Feldweg abbiegt, der zunächst geschottert, bald zum bequemen Wiesenweg wird.
Durch Streuobstwiesen geht es auf den Linsenbühl - mit herrlicher Aussicht und einer Bank zum Ausruhen.
Seinen Namen hat das Leisawegle übrigens vom früheren Linsenanbau (schwäbisch = Lensa oder Leisa), der im Bereich westlich der Ziegelhütte über Jahrhunderte historisch verbürgt ist - derzeit aber nicht mehr erfolgt.
Von der Linsenhalde die sich an den Linsenbühl anschließt bieten sich wunderschöne Blicke zum Farrenberg und ins obere Steinlachtal. Mitten durch Felder und Äcker und entlang dem Linsenbach geht es Richtung Aible, einer Steinlachaue.
Im Gewann Vor Auingen treffen wir erneut auf die Verbindungsstraße, queren diese und folgen dem geschotterten Feldweg vorbei am Mössinger Schafhaus aufwärts. Bald taucht der Hohlweg ins Grün der angrenzenden Bäume ein.
An den Flanken des Hohlwegs haben sich Stauden und Gehölze angesiedelt, die Kleintieren als Unterschlupf und Nahrung dienen. Abends locken Hohlwege oft Fledermäuse an, die hier Jagd auf Nachtfalter und andere Insekten machen. Hohlwege sind daher eine ökologische Bereicherung.
Kurz nach dem Hohlweg quert das Leisawegle die geteerte Zufahrt zu den Linden. Hier und am Wanderparkplatz trifft das Leisawegle auf das Mössinger Streuobstwegle und lässt sich mit diesem so auch prima zu einem schönen Premiumwanderweg kombinieren (6,3 km, 2 Stunden).
Auf dem Leisawegle setzen wir den Spaziergang über einen geschotterten Feldweg fort. Wieder geht es durch weitläufige Streuobstwiesen. In diesem Fall sind es sogenannte Allmandteile. Eine Mössinger Besonderheit, nämlich aus der historischen Bewirtschaftung entstandene Streuobstwiesenparzellen, welche an die Bürger verpachtet werden.
Über "drei Ecken" geht es mitten durch hochstammige Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Walnussbäume verschiedenster Lokalsorten auf Wiesenpfaden hangaufwärts zurück zu den Linden, wo der Parkplatz bereits wieder in Sicht ist.
Wer möchte, kann an der dortigen Bank-Tisch-Kombination noch picknicken.
In jedem Fall bietet es sich an, nach Abschluss der Runde das Streuobst-Erlebniszentrum im Mössinger Pausa-Quartier (Löwensteinplatz) zu besuchen. Hier erfährt man auf spielerische Weise nicht nur sehr viel über die Bedeutung der Streuobstlandschaft, sondern kann im angrenzenden Café Pausa auch einkehren oder leckere lokale Produkte einkaufen.